Landesjugendfeuerwehrpokal - Siegerquartett aus dem OSL-Kreis

19.09.2018

Kaum für möglich gehalten - alle Siegerplätze des Landesjugendfeuerwehrpokals gingen in den Norden des Landkreises

 

Am Morgen des 7. September hatte Marko Lehmann andere Sorgen, als sich den Kalenderspruch des Tages anzuschauen. Vielleicht hätte er es tun sollen, dann hätte sich möglicherweise seine Aufgeregtheit etwas gelegt. An diesem Tag reiste der Jugendwart der Feuerwehr Bronkow mit seinen beiden Mädelsmannschaften in den Altersklassen 10 – 14 und 15 – 18 zu den Landesmeisterschaften der Jugendfeuerwehren nach Seelow (MOL). Zur gleichen Zeit machte sich auch Kevin Lehmann aus Groß Lübbenau, ebenfalls Jugendwart, mit seiner Jungensmannschaft in den gleichen Altersklassen auf den Weg dorthin. Beide hofften zwar auf vordere Plätze, wussten aber auch, dass es unter den 54 Mannschaften, davon acht aus dem OSL-Kreis, außerordentlich schwer werden würde, ganz vorn mit dabei zu sein. Die Groß Lübbenauer hatten zwar die zuvor in Doberlug-Kirchhain ermittelten Einzelsieger Jonas Balzer und den Vizemeister Lukas Teichert in der Mannschaft, aber eine Sieggarantie war es noch lange nicht. In den Pokaldisziplinen Löschangriff, Gruppenstafette und 5 x 80 Meter Staffellauf kann so viel passieren und daneben gehen – auch Sieger können patzen und Pech haben. Das hatte gleich zu Beginn Maja Kuba aus dem Bronkower Team, die sich eine böse Zerrung zuzog. Zuschauerin Lisa-Sophie Nousch, zugleich stellvertretende Jugendwartin, kramte alles Wissen und alle Mittelchen zusammen, massierte massiv die Sportlerin und konnte sie so für die nachfolgenden Wettkämpfe erfolgreich fit machen.

 

Was niemand ernsthaft für möglich gehalten hatte: Am Ende des Wettkampfwochenendes gingen alle ersten Plätze in den Oberspreewald-Lausitzkreis! Sowohl die beiden Groß Lübbenauer Jungenmannschaften als auch die beiden Bronkower Mädchenmannschaften siegten in allen Disziplinen! Dies war ein Verdienst der alles gebenden Feuerwehrsportler, aber auch der Betreuer. Ohne Hingabe, Ausdauer und Liebe zum Feuerwehrgeschehen wäre solch ein einmaliges Ergebnis nicht möglich geworden. In Bronkow sind dies Stefan Thalheim und Kevin Kaiser, in Groß Lübbenau Rene Nousch, Jens Teichert und Dennis Lehmann, um mal die vordersten Mitstreiter zu nennen. Ganz vorn natürlich die Jugendwarte, die sich seit Jahren im Wettkampfsport verdient gemacht haben. Kevin Lehmann ist erst seit diesem Jahr Jugendwart und konnte zugleich seinen ersten großen Erfolg einfahren. Marko Lehmann aus Bronkow leitet schon seit 2006 die Jugendgruppe. Seine damals sechsjährige Tochter Anna war das jüngste und ist heute mit Achtzehn das älteste gerade noch startberechtigte Mitglied. „Die Erfüllung eines großen Traumes bedeutet aber nicht das Ende, sondern ich werde der Feuerwehr weiterhin treu bleiben“, sagte sie. 

Die Heimkehr gestaltete sich zu einem Großereignis: In Bronkow standen die Kameraden stramm vor den Siegern, die unter Wasserfontänen aus allen Rohren auf das heimische Gelände fuhren, in Groß Lübbenau wartete eine Festtafel und eine (Kinder-)Sektdusche auf die Sieger. Die Geschäftsführerin des Landesfeuerwehrverbandes, die Lübbenauerin Carola Krahl, ist des Lobes voll: „Eigentlich bin ich ja zur Neutralität verpflichtet, aber als dann die ersten Plätze in meine Heimatregion gingen, habe ich mich insgeheim doch ein wenig mehr gefreut.“

 

Ach so, der Kalenderspruch: „Unsere Wünsche sind Vorgefühle der Fähigkeiten, die in uns liegen, Vorboten desjenigen, was wir zu leisten imstande sein werden.“ (Johann Wolfgang von Goethe)

 

Peter Becker

Freier Journalist

 

 
Amt Altdöbern